Momo geistert wieder durch die Medienwelt. Die Figur der Momo, die in der japanischen „Vanilla Gallery“ ausgestellt ist, zeigt ein japanisches Yōkai. Um genau zu sein ein Ubume beziehungsweise Ubumetori.
Diese Sagengestalten aus dem japanischen Volksglauben sollen sich Kinder schnappen. Laut Wikipedia ist die Geschichte aber eine andere: Die Ubume ist eine Frauengestalt mit einem Kind im Arm. Diese bittet Passanten das Kind zu halten. Daraufhin verschwindet sie und das vermeintliche Kind im Arm wird immer schwerer und es stellt sich heraus, das der Betroffene nur einen Stein im Arm hält.
Was soll diese Geschichte? Zur Erklärung:
Das Yokai Ubume wurde durch verschiedene soziale und religiöse Faktoren geprägt. Im späten Mittelalter Japans begann sich die Einstellung zur Mutterschaft zu ändern. Anstatt das Kind als eine Replikation der Mutter und eine Erweiterung des Körpers zu betrachten, wurde der Fötus als von der Mutter getrennt betrachtet. Diese Distanzierung von Mutter und Fötus führte zu einer Betonung des väterlichen Eigentums des Kindes, wodurch die Mutter auf nichts weiter als ein Gefäß für männliche Fortpflanzung reduziert wurde. Für eine Mutter, die während der Geburt oder der späten Schwangerschaft starb, wurde dies bald als Sünde angesehen. Die Schuld am Tod des ungeborenen Kindes wurde der Mutter zugeschrieben, die in gewisser Weise für den Tod des Kindes verantwortlich war.
(Stone & Walter, S. 176).
Diese tote Mutter kommt dann wieder und verteilt Steinkinder. Eine etwas wirre Geschichte, die mit dem aktuellen Meme absolut nichts zu tun hat. Also: Foto von Momo am Handy? Nicht verzweifeln, die macht wirklich nichts! Sicher!